Kanonenbahn
Der Begriff entsteht, als nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zwischen Berlin und Metz eine durchgehende Eisenbahnlinie geplant wird. Die Strategie dahinter: Man will das von Frankreich abgetretene Elsass-Lothringen mit der Reichshauptstadt verbinden, um bei Bedarf binnen kurzer Zeit Truppen und Kriegsmaterial wie Kanonen und Granaten an die Grenze transportieren zu können. Ende der 1870er Jahre beginnen die Bauarbeiten der Verbindungsstrecken. 1880 wird auch das fehlende Schienenstück im Eichsfeld fertiggestellt, an dem entlang heute die Radroute verläuft.
Foto-Copyright: HVE, Iris Blank Duderstadt
Radwegekirche
Die Radwegekirche in Großtöpfer ist immer offen, im Vorraum stehen Wasserflaschen parat und draußen unter dem großen Baum Holzbänke zum Ausruhen. Es gibt Veranstaltungen, Gottesdienste, am Wochenende auch mal Waffeln und Kaffee, und wer eine Toilette braucht, geht einfach durch die offene Tür im gegenüberliegenden Pfarrhaus.
Foto-Copyright: MERIAN, Peter Hirth
Küllstedter Tunnel
Die Fahrt durch den Küllstedter Tunnel ist ein ungewöhnliches Erlebnis und für viele die Attraktion auf dem neuen Kanonenbahn-Radweg im Thüringer Eichsfeld. Der Tunnel ist der längste Radwegetunnel in Deutschland. Er und die vier weiteren, kürzeren Tunnel verleihen der Strecke im Vergleich zu anderen Radrouten ein echtes Alleinstellungsmerkmal.
Foto-Copyright: MERIAN, Peter Hirth
Geheimtipps auf der Strecke
Gastronomie:
• Über allem schwebt man im nahen Leinefelde auf der Burg Scharfenstein, die auf einem Bergvorsprung thront. Aus den Zimmern schaut man ins Eichsfeld oder bis zum Harz.
• Das Restaurant »12HUNDERT9« kombiniert kreativ regionale Produkte, das Ausfluglokal »Ringmauer« serviert Spezialitäten u.a. vom heissen Stein, die Burgrösterei bietet feinen Kaffee. Aushängeschild ist die »Whiskywelt«, wo der »Nine Springs Single Malt Whisky« bei Tastings und Wanderungen probiert werden kann.
Besondere Ecken:
• Wer eine Stärkung braucht, kann sich vor der Einfahrt in den langen Küllstedter Tunnel im Lindenhof mit guter deutscher Küche versorgen – ob in der urigen Gaststätte oder draußen unter Bäumen. Er liegt direkt am Radweg und ist Endpunkt der Draisinenfahrten, die im 13 Kilometer entfernten Lengenfeld unterm Stein starten. Dort, im alten Bahnhofsgebäude samt Biergarten, gibt’s einen deftigen Imbiss, Kaffee, immer was Süßes – und natürlich Fahrraddraisinen zum Mieten.